Bergisch Gladbach (dpa) - Astrid Benöhr aus Bergisch Gladbach hat bei den Triathlon-Weltmeisterschaften über die doppelte Ironman-Distanz in Panevezy/Litauen am 28.August 2005 zum siebten Mal den Titel errungen.
Die Ausnahmesportlerin benötigte für 7,6 Kilometer Schwimmen, 360 Kilometer Radfahren und 84,4 Kilometer Laufen 29 Stunden. Der einzige weitere deutsche WM-Teilnehmer, Matthias Michl aus Dörfles-Esbach in Oberfranken, musste verletzt ausscheiden, nachdem ihm ein Zuschauer ins Rad gelaufen war. Astrid Benöhr ist 47 Jahre alt und Mutter dreier Kinder. Die Extremsportlerin hat schon mehrfach einen Triathlon über die zehnfache Ironman-Distanz absolviert.
In einer Gesamtzeit von 40 Stunden und 23 Sekunden hat Astrid Benöhr vor ihrer härtesten Konkurrentin Susanne Beisenherz bei den Damen den Dreifach-Triathlon von Lensahn am 29. Juli 2005 mit mehr als zweieinhalb Stunden Vorsprung gewonnen.
Pünktlich um 7.00 Uhr hatte der Lensahner Bürgermeister Klaus Winter am Freitag den Startschuß zum 14. Int. Triple Ultra Triathlon in Lensahn gegeben.
Bei den Frauen lag lange Susanne Beisenherz an erster Stelle und hatte mit einer guten halben Stunden Vorsprung vor Astrid Benöhr das Wasser verlassen.
Auch beim Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke lag Beisenherz noch vorne, mußte sich schließlich aber angesichts der besseren Kondition von Benöhr auf der über 120 Kilometer langen Laufstrecke geschlagen geben.
Am 8. Juli 2005
ging Astrid Benöhr wieder an den Start - beim Doppelten Ultra-Triathlon
in Lévis, Kanada; jenen Wettkampf, den sie bereits dreimal gewonnen
hat. Nach 7,6 Kilometer Schwimmen im St. Lorenz-Strom bei Québec
galt es auf dem Fahrrad 360 Kilometer zurückzulegen, um dann die
doppelte Marathon-Distanz (84 Kilometer) zu laufen. Überschattet
wurde das Rennen von einem Zwischenfall: Eine Konkurrentin von Astrid
Benöhr, Suzanna Degazon aus Puerto Rico, stürzte in der Nacht
vom Rad und brach sich das Schlüsselbein. Möglicherweise war
die erfahrene Triathletin auf dem Rad eingeschlafen. Astrid
Benöhr absolvierte die Strecke als schnellste Frau in 30 Stunden,
41 Minuten und 49 Sekunden.
Sie ist 54 Jahre alt, immer noch supersportlich, wiegt 50 Kilo
bei 1,66 m Größe. Sie hält - neben anderen – seit zwölf Jahren schon den
Wahnsinns-Weltrekord für Frauen und Männer über den
Zehnfach-Ultra-Triathlon. Und obwohl sie weiter schwimmt, Rad fährt und
läuft, hat Astrid Benöhr ihre Zielvorstellungen geändert: „Wenn ich 50
Bypässe und 100 Bandscheiben-Operationen verhindern könnte, wäre ich
zufrieden.“
Dafür hat die gelernte
Biologisch-technische Assistentin ihre Biographie verfasst, hat „Ein
Dutzend Tipps aus 25 bewegten Sportlerjahren“ drangehängt, die dazu
verhelfen sollen, „40 Jahre 20 zu sein“.
Sie ist 54 Jahre alt, immer noch supersportlich, wiegt 50 Kilo
bei 1,66 m Größe. Sie hält - neben anderen – seit zwölf Jahren schon den
Wahnsinns-Weltrekord für Frauen und Männer über den
Zehnfach-Ultra-Triathlon. Und obwohl sie weiter schwimmt, Rad fährt und
läuft, hat Astrid Benöhr ihre Zielvorstellungen geändert: „Wenn ich 50
Bypässe und 100 Bandscheiben-Operationen verhindern könnte, wäre ich
zufrieden.“
Dafür hat die gelernte
Biologisch-technische Assistentin ihre Biographie verfasst, hat „Ein
Dutzend Tipps aus 25 bewegten Sportlerjahren“ drangehängt, die dazu
verhelfen sollen, „40 Jahre 20 zu sein“.
Quelle: EXPRESS, Dezember 2011
Diesmal sind es "nur" rund 20 Stunden Wettkampf - aber dennoch ist dies kein Sprint für die 47-Jährige, die seit 1991 alle WM- und EM-Titel im Doppel- und Dreifach-Triathlon gewann, in der Addition aller Streckenlängen rund 150 Ironmandistanzen zurücklegte. Darüber hinaus lief sie in 14 Tagen über 1100 Kilometer von München nach Hamburg. "Derzeit herrscht die Ruhe vor dem Sturm", sagt Astrid Benöhr und zählt auf, was sie gerade einpackt: "Regenkleidung, Batterien, Lampen fürs Fahrrad, denn sie muss zwischen 7,6 km Schwimmen und 84 km laufen die 360 Kilometer auf dem Drahtesel in der Nacht bestreiten.
Die Extreme aus Bergisch Gladbach hat ihren auf 166 Zentimeter verteilten 50 Kilo schon gewaltige Belastungen aufgebürdet, nachdem sie sich vor einem Vierteljahrhundert entschloss, dem Glimmstengel ("damals 30 Stück am Tag") ade zu sagen.
"Damals ging mir im vierten Stock die Puste aus", erinnert sie sich an die Zeit, in der sie zwar viel jünger, aber vor allem viel weniger leistungsfähig war. Der Leitspruch "40 Jahre fit wie 20 bleiben" passt ins Bild der Frau, die ihre Karriere startete, während sie Mutter dreier Kinder war.
Astrid Benöhr hat Schlagzeilen gemacht - und stark polarisiert. Sie hat viel Bewunderung hervorgerufen, sich aber auch der Kritik ausgesetzt, sie suche nur die Schlagzeilen. "Ständig fotografiert zu werden, war zehn Jahre lang toll, aber dann zunehmend lästig", sagt sie. Als durchgeknallt will sich die Extrem-Sportlerin dennoch nicht bezeichnen. "Ich bin nicht verrückt", sagt Astrid Benöhr, "aber auch nicht alltäglich." Heute will sie weg vom Image der Frau, die immer spektakulärere Herausforderungen sucht ("mehr als 10-fach-Triathlon ist nicht geplant") und hin zur Beraterin in Sachen Sport und Gesundheit.
Der biologisch-technischen Assistentin, die in ihrem ersten Job in der Immunbiologie arbeitete und aufgrund des Berufs schon sensibilisiert ist für das Thema Gesundheit, war damals ein Licht aufgegangen. Inzwischen brennt es ganz stark in ihr. Substitution und Gesundheit wurde im Laufe der Jahre immer mehr zum ureigenen Thema der Frau, die am eigenen Körper beobachtet hat, wie Training anschlägt, wie der Organismus reagiert. Inzwischen hält sie für Firmen Vorträge zu diesem Thema, wird "ständig von Leuten überfallen, die Ratschläge brauchen."
Sie habe die richtige Dosis gefunden, sagt Astrid Benöhr, darum sei sie im Grunde nie verletzt gewesen. Zahnschmerzen während eines Laufes und Schürfwunden von einem Sturz mit dem Rad haben nichts zu tun mit den Überlastungserscheinungen anderer Ultras. Triathlon sei aus ihrer Sicht ein körperharmonierender Sport, die Belastung stets ausgewogen auf den ganzen Körper verteilt.
Astrid Benöhr achtet auf genügend Regeneration - aber auch auf Substitution, trainiert nicht nur spezifisch die drei Triathlon-Sportarten, sondern setzt auf Ganzkörperfitness. Die 47-Jährige beugt Bandscheibenschäden vor durch Aquajogging und Krafttraining.
Bei der Ernährung achtet sie nicht nur darauf, dass sie täglich im Schnitt fünf Liter trinkt, sondern auch auf ein Übergewicht an Kohlehydraten, damit die Glucosespeicher aufgefüllt werden. Angesichts ihrer stark beanspruchten Gelenke (Knie, Hüfte, Schulter) setzt sie auf den natürlichen Wirkstoff Kollagen-Hydrolysat sowie genügend Eiweiß-Zufuhr durch Gelatine. Die substituierenden Präparate stammen aus der Produktpalette ihrer Sponsoren.
Quelle: Kölner Stadtanzeiger, Juni 2005
Bergisch-Gladbach - Menschliche Grenzen liegen oft jenseits der Wahrnehmung. "Eisenfrau" Astrid Benöhr ist in diese Bereiche vorgestoßen. "Irgendwo ist eine Grenze. Und diese habe ich gefunden", sagte die 41jährige aus Bergisch-Gladbach einen Tag nach ihrem Rekord beim zehnfachen Ultra-Triathlon.
38 km Schwimmen, 1.800 km Radfahren und 422 km Laufen hatte sie in 187:18:37 Stunden zurückgelegt und damit sogar den Männer-Weltrekord des Franzosen Fabrice Lucas (192:08:26 Stunden) um fast fünf Stunden verbessert. Als unmöglich und auch ein bißchen verrückt kommentieren Außenstehende diesen Kraftakt. Nur achteinhalb Stunden schlief Astrid Benöhr während der einwöchigen Dauerbelastung. "Meistens habe ich nachts zwischen zwei und drei Uhr eine Stunde geschlafen. Einmal legte ich mich kurz in den Kofferraum", so die einstige Kettenraucherin, die das Geheimnis ihrer Leistungsfähigkeit mit der "hohen Gabe der Konzentration" begründet.
Heftiger Gegenwind, stundenlanger Regen und hochsommerliche Temperaturen brachten sie an den Rand der Erschöpfung. "Nur das Wetter hätte mich aufhalten können. Bei Laufkilometer 30 dachte ich, jetzt reicht es. Keine Zelle des Körpers wollte mehr", erinnert sich die Biologisch-Technische Assistentin. Doch ein Löffel Erdnußbutter und deftige Salami-Brötchen brachten ihr in kritischen Situationen die Kraft und den Willen zurück. "Vor allem isotonische Getränke standen auf dem Speiseplan. Mein Körper kann die Unmengen an Flüssigkeit relativ schnell umsetzen. Ich kann ja unterwegs kein halbes Spanferkel essen", scherzt die dreifache Mutter, die insgesamt nur zwei Kilogramm abgenommen hat.
Nach der siebentägigen Tortur wies die 50 Kilogramm leichte Ausnahmeathletin kaum körperliche Blessuren auf. Nur eine Blase am Innenfuß und Schwellungen an den Füßen ergab eine ärztliche Diagnose. Nach den Strapazen der vergangenen Tage geht es jetzt mit der jüngsten Tochter in den wohlverdienten Urlaub nach Mallorca. Erholung pur und natürlich ein bißchen Radfahren - ihre Lieblingsdisziplin - sind angesagt. Bereits Ende Juli steht für Astrid Benöhr ein dreifacher Ultra-Triathlon auf dem Plan. An eine Steigerung jenseit der zehnfachen Wiederholung der klassischen Ironman-Distanz denkt die Powerfrau aber nicht: "Es geht nicht darum, noch wahnsinniger, noch weiter zu gehen. Auf dieser Distanz findest du deine innere Ruhe und Ausgeglichenheit." Quelle: Frank Kastner, dpa